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DIE ERSTE BEGEGNUNG MIT BRAINSTORMING

von Phil Bartle, Dr.

übersetzt von Nico Bergemann


Hinweise für den Moderator

Wie man Brainstorming für gemeinsame Gruppenentscheidungen nutzt

Überblick:

Das "Brainstorming" ist ein Schlüssel-Werkzeug auf dem Weg zur Eigenständigkeit einer Gruppe. Dieser Artikel behandelt einige Hintergründe der Regeln und der Durchführung des Brainstormings. Zudem wird die Verbindung zum übergeordneten Zweck - der Stärkung oder den Aufbau von Kompetenzen in Gemeinden mit geringem Einkommen - dargestellt.

Einleitung:

Der zweiseitige Handzettel "Das Brainstorming" ist ein Konzept – eine Art Koch-Rezept – erstellt für Ausbilder, die lernen sollen wie man Brainstorming-Einheiten durchführt und dabei Kompetenzen stärkt. Es beinhaltet keine Theorie oder eine Erklärung der Prinzipien. Dieser Artikel wurde als Ergänzung zum Handzettel erstellt. Es sollen einige der Fragen angesprochen werden, warum eine Brainstorming Einheit genau so und nicht anders strukturiert ist und wie einige der Grund-Regeln zum Erreichen der Ziele des Brainstorming - und zur Bildung von Kompetenzen im Allgemeinen - beitragen.

Die Elemente des hier diskutierten Brainstormings umfassen folgendes:
  • Gruppenentscheidungen unter Mitwirkung aller Beteiligten;
  • Rolle des Moderators;
  • Grundregeln "keine Kritik" und "keine Privatgespräche";
  • Verwendung von Tafel oder Papierbögen an der Wand;
  • Inhalt und Reihenfolge der Themen;
  • "Priorisierungs"-Prozess; und
  • Aufruf zu Organisation und Handlung.

Das Brainstorming hat das Potential eines mächtigen Werkzeugs zum Erreichen des übergeordneten Ziels - Stärkung von Gemeinden mit geringem Einkommen (nachhaltige Entwicklung). Es hilft dabei, die Gemeinde unabhängiger zu machen und die nötigen Kompetenzen zu bilden, um grundlegende Entscheidungen bezüglich des eigenen Schicksals selbst zu treffen. Zudem spielt Brainstorming eine Rolle bei der Vermittlung von Demokratie - national und international. Wie alle Werkzeuge, muss auch dieses von seinen Nutzern verstanden und richtig angewendet werden, wenn es mehr nützen als schaden soll.

Kreative oder gemeinsam getragene Gruppenentscheidungen:

Das Ziel einer Brainstorming-Einheit ist es, eine Arbeitsumgebung für eine Gruppe, nicht einen Einzelnen, zu schaffen, um eine Entscheidung oder eine Reihe von Entscheidungen von der Gruppe für die Gruppe als Ganzes zu treffen. Dies reduziert die Dominanz eines Einzelnen oder einer Interessensgruppe. Gleichzeitig wird die Einbindung aller Teilnehmer verstärkt. Hierzu werden die Mitglieder der Gruppe, die sich normalerweise nicht beteiligen würden (aus welchen Gründen auch immer) auf besondere Weise frühzeitig zur Teilnahme ermuntert.

Das unmittelbare Ziel einer Brainstorming-Einheit ist nicht "Kreativität" als solches. Innovative und unkonventionelle Problemlösungen sind willkommen und wünschenswert, wobei die Einheit kein Misserfolg ist, wenn keine Ideen generiert wurden. (In dem gesamten Mobilisierungsprozess ist das Hinterfragen von Ideen und Konventionen, die dem Entwicklungsprozess im Wege stehen und die Vorstellung neuer Ideen, die der Unabhängigkeit der Gruppe zuträglich sind, gleichermaßen hervorzuheben.) Einige Ideen und Regeln mögen neu für die Gruppe sein, z.B. dass sie das Recht und die Pflicht haben, Entscheidungen zu treffen, die sie selbst betreffen, dass es nicht ihre Aufgabe ist, passiv zu bleiben, dass es nicht Gottes Wille ist nichts zu unternehmen, dass kulturelle Integrität nicht bedeutet an einschränkenden, traditionellen Praktiken festzuhalten, dass sie Krankheiten, Armut und Tyrannei nicht einfach hinnehmen müssen. Einige Ideen werden neu für die Gruppe sein, obwohl sie nicht von einem anderen Stern sind.

Beteiligung geht vor Kreativität. Während der Brainstorming-Einheit geht Kreativität der Gruppe als Ganzes vor Kreativität eines Einzelnen.

Das Ziel ist es eine Trainingseinheit zu entwickeln, die jeden in der Gruppe zur Beteiligung an der Entscheidung anspricht. Die Entscheidungen, die während einer Einheit gefällt werden sollen, müssen von Bedeutung sein und die ganze Gemeinde oder Gruppe betreffen. (Es ist keine Übung für den Klassenraum)

Die Grundregeln, die während einer Einheit durchgesetzt werden, bilden eine Atmosphäre, die zur Teilnahme (an der Entscheidungsfindung) ermutigt.

Die Rolle des Moderators:

Der Moderator nimmt eine entscheidende Rolle in einer Brainstorming-Einheit ein. Eine zusammengewürfelte, auf sich alleine gestellte Gruppe, würde es nicht aus dem Stehgreif schaffen, gemeinsam wichtige Entscheidungen zu treffen. Außerdem würde nicht sicher gestellt werden, dass alle Mitglieder in die Diskussion einbezogen werden, besonders diejenigen, die dazu neigen sich zurückzuziehen.

Ordnung muss sein. Deshalb müssen eine Reihe von Grundregeln und ordnungsgemäßes Verhalten sichergestellt und überwacht werden. Die Rolle des Moderators ist es zunächst sicherzustellen, dass es einen roten Faden gibt und das dieser nicht verloren geht. Danach muss der Moderator aufzeigen, dass die Entscheidungen von den Teilnehmern als Gruppe kommen und nicht vom Moderator, irgendeiner Interessengruppe oder eines Einzelnen innerhalb der Gruppe. Dies wird durch den Leitfaden unterstützt und resultiert aus den Maßnahmen des Moderators, mit denen er Vorschläge der Teilnehmer im Rahmen einer Gruppen-Sitzung gewinnt.

Der Moderator braucht die entsprechenden Fähigkeiten und Erfahrungen, um eine Gruppe zu leiten. Wenn er diese Fähigkeiten hat und sie dafür nutzt, Gruppen zu mobilisieren und zu organisieren ist es wichtig, dass der Moderator diese Fähigkeiten nicht missbraucht, um persönliche Ziele zu verfolgen oder politischen Einfluss zu gewinnen. Der Moderator hat die Aufgabe einen unorganisierten Haufen von individuellen Teilnehmern durch einen Prozess zu führen, in dem sie zu einer Gruppe zusammengeschmolzen und geformt werden, die in der Lage ist, Entscheidungen zu treffen. Diese Maßnahmen beim Organisieren einer Brainstorming Einheit gehen von "oben-nach-unten", da sie vom Moderator und nicht von den Teilnehmern initiiert werden. Hierbei wird die Gruppe aber so organisiert, dass sie schließlich in der Lage ist, gemeinsame Entscheidungen (von "unten-nach-oben") zu treffen.

Die Grundregeln "keine Kritik" und "keine Nebengespräche":

In einem demokratisch geprägten politischen System ist Kritik erlaubt, ja sogar erwünscht, vor allem vom einfachen Volk an ihren gewählten Vertretern, sobald diese nicht mehr den Willen des Volkes repräsentieren. Im Rahmen der Struktur und des Aufbaus des Brainstormings ist offene Kritik jedoch nicht erwünscht.

Ermutige die Schüchternen.
Der Moderator muss alle zu Vorschlägen ermutigen, auch wenn die Resultate absurd sein mögen. Einige Teilnehmer mögen einem plumpen und eigenartigen Beitrag als absurden Vorschlag bezeichnen. Aber kein Problem. Keine Rückmeldung. Keine moralische Beurteilung. Einfach an die Tafel schreiben.

Während der Priorisierung (siehe unten) werden die am wenigsten nutzbaren Vorschläge aussortiert. Nicht dass es schlimm wäre, dass es sie gibt, aber in der Zwischenzeit sind auch die schüchternen Teilnehmer zur Teilnahme ermutigt wurden. Nachdem sie erfahren haben, dass sie sich keiner öffentlichen Beurteilung unterziehen müssen und nicht von ihnen erwartet wird, dass sie ihren Vorschlag sofort verteidigen, wird es wahrscheinlicher, dass sie aktiv teilnehmen. (Der Moderator hat ein sicheres Umfeld geschaffen). Offene Kritik kann von Einigen persönlich genommen werden. Deswegen wird während des Brainstormings direkte Kritik so lange aufgeschoben, bis später die am wenigsten nützlichen Vorschläge aussortiert werden. Auf diese Weise werden die Vorschläge und nicht der Teilnehmer dahinter in Frage gestellt.

Nebengespräche sind Unterhaltungen und Diskussionen unter Teilnehmern. Wenn ein Teilnehmer einen Vorschlag macht, sollte der Moderator diesen Vorschlag kommentarlos an die Tafel schreiben. Er sollte keine Reaktion darauf zeigen, keine Antwort oder Rückmeldung geben und sicherstellen, dass sich die anderen Teilnehmer genauso verhalten. Dies unterstreicht das entscheidende Konzept, dass der Moderator unvoreingenommen ist und nicht versucht der Gruppe irgendwelche Ideen aufzuzwingen, sondern vielmehr dazu da ist, die verschiedenen Ideen innerhalb der gesamten Gruppe zu Tage zu fördern.

In gewöhnlichen (nicht Brainstorming-) Sitzungen sind Nebengespräche und Diskussionen erwünscht, während sie in Brainstorming-Einheiten kontraproduktiv sind. Sie verschwenden wertvolle Zeit. Sie lenken von den wichtigen, vorliegenden Aufgaben ab. Sie nehmen den Fokus vom Entscheidungsfindungsprozess der Gruppe. Außerdem neigen sie dazu, die aktiveren und weniger schüchternen Mitglieder der Gruppe zu fördern, während die Ruhigeren im Hintergrund bleiben.

Jenseits der eigentlichen Brainstorming-Einheit liegt das Augenmerk der Mobilisierung darauf, Gruppen und Teile der Bevölkerung, die in der Vergangenheit systematisch von Entscheidungsfindungen der Gemeinde ausgeschlossen wurden, zu größerer Beteiligung zu animieren. Der Initiator hat die Gemeinde zu diesem Zeitpunkt genau untersucht und sollte über ihre Zusammensetzung bescheid wissen.

Oft ausgeschlossene Gruppen und Bevölkerungsteile sind: Frauen, bestimmte Altersgruppen (Alte, Junge), Behinderte (physisch, psychisch), Arme und Schwache, zurückhaltende Personen (schüchtern und mangelndes Selbstvertrauen), ethnische und sprachliche Minderheiten, Analphabeten und andere verwundbare und ausgegrenzte Menschen. Während des Aufrufs zu Vorschlägen, spricht der Moderator diese Menschen persönlich an, sofern sie nicht schon spontan einen Beitrag geleistet haben.

Der Moderator erinnert die Teilnehmer daran, dass das Verbot von Kritik und Nebengesprächen ausschließlich temporäre Grundregeln für die Brainstorming-Einheit sind und dass sie nur in dieser Zeit gelten. Beides, Kritik und Gespräche untereinander, sind außerhalb der Brainstorming-Einheit erlaubt.

Die Verwendung einer Tafel oder eines Papierbogens an der Wand:

Der Entscheidungsfindungsprozess (während eines Brainstormings) ist ein Gruppen-Prozess. Die Tafel unterstützt den Moderator dabei zu unterstreichen, dass die Entscheidung eine Entscheidung der Gruppe und nicht einer einzelnen Person ist.

Der Begriff "Tafel", der in dem Handzettel und an anderen Stellen des Informationsmaterials verwendet wird, kann verschiedene Dinge beschreiben. Am fortschrittlicheren Ende des Spektrums könnte es ein Tageslicht-Projektor sein, wobei der Moderator Fasermalstifte und Klarsichtfolien nutzt. Am beliebtesten, soweit vorhanden, sind Whiteboards mit trocken abwischbaren Stiften. In lokalen Schulen in abgeschiedenen Bauerndörfern kann es Kreidetafeln (manchmal schwarz lackiertes Sperrholz, dass nicht einfach zu beschriften ist) geben, auf denen der Moderator die Vorschläge der Teilnehmer mit Kreide festhält. Sollte nichts anderes zur Verfügung stehen, nutzen Sie glatt gestrichene Erde oder Sand auf dem Boden und einen Stock, um etwas niederzuschreiben.

Bei analphabetischen Gruppen ist es sinnvoll, Bilder und Symbole einzusetzen. Besser organisierte Moderatoren, die in Material investieren können, nutzen eine Reihe von Fotos und Zeichnungen, die sie an die Tafel heften können (z.B. Filz-Bilder an Filz-Tafeln geheftet; "Filz" ist ein weicher Kleidungsstoff). Der Leiter sollte hierbei mit der Kultur der Gemeinde vertraut sein. Untersuchungen haben gezeigt, dass ein Bild das für Menschen der einen Kultur offensichtlich ist, von Menschen einer anderen Kultur komplett verschieden interpretiert werden kann.

Die Nutzung von Tafel und Stift ist ein essentieller Bestandteil des Prozesses. Es hilft Entscheidungen objektiver zu machen oder nicht mit bestimmten Personen in Verbindung zu bringen. Zudem ist das Verfahren weniger effektiv wenn alles nur verbal abläuft. Wenn unsinnige Vorschläge zwar aufgeschrieben, aber später entfernt oder übersehen werden, verliert niemand sein Gesicht. Zusätzlich ist die Neu-Anordnung und Priorisierung von Vorschlägen öffentlich und für jeden nachvollziehbar und nimmt außerdem den Fokus von einzelnen Personen.

Aus diesen Gründen sind Tafel und Stift wesentliche Bestandteile der Struktur und Vorgehensweise einer Brainstorming-Einheit.

Der Inhalt und die Reihenfolge seiner Themen:

Jede beliebige Abfolge von Entscheidungen kann gewählt werden. Die nachfolgend vorgestellten Entscheidungsfolgen beziehen sich auf Gemeinde-Projekte:

Version Eins:
  • Was wollen wir?
  • Was haben wir?
  • Wie nutzen wir das was wir haben, um das zu erreichen was wir wollen?
  • Was passiert wenn wir es machen?

Version Zwei:
  • Wohin wollen wir gehen?
  • Wo sind wir?
  • Wie kommen wir von dem Punkt wo wir sind zu dem Punkt wo wir seien wollen?
  • Was passiert wenn wir es machen?

Version Drei:
  • Was ist das Problem?
  • Definieren Sie das Ziel als die Lösung des Problems;
  • Unterteilen Sie das Ziel in eine Reihe von definierten Zwischen-Zielen (SMART);
  • Identifizieren Sie Potentiale und Hindernisse;
  • Entwickeln Sie eine Reihe von Strategien um die Potentiale zu nutzen, die Hindernisse zu vermeiden und die Ziele fest im Blick zu behalten;
  • Wählen Sie die effektivste Strategie;
  • Legen Sie die Organisation fest (Struktur, wer macht was, Budget, Zeitplan); und
  • Entscheiden Sie sich bezüglich Dokumentation, Berichtswesen und Bewertung.

Die ersten zwei Versionen stellen die 4 essentiellen Fragen des Management Trainings dar. Sie sagen in der Tat das Gleiche - nur mit ein wenig anderen Worten. Siehe Die vier Schlüsselfragen des Management Trainings. Die dritte Version ist dieselbe Abfolge von vier Schlüsselfragen, umgeformt in ein typisches Format, das für Projekt-Entwürfe (oft auch als Projekt-Vorschlag) genutzt wird. Siehe Projekt-Entwurf.

Es ist wichtig einen Leitgedanken oder eine Reihe von Themen zu haben, zu denen die Gruppe Entscheidungen treffen wird. Der Zweck wird nicht erfüllt werden, wenn die Gruppe zusammen gebracht und dazu aufgefordert wird, eine Reihe von kreativen Entscheidungen zu treffen. Sie werden fragen, "Entscheidungen über was?"

In jeder der obigen drei Versionen ist jede Zeile der Auflistung ein Entscheidungsprozess für sich. Der Moderator wirft die Frage auf und fordert die Teilnehmer dann zu Vorschlägen auf (er weist, falls erforderlich, erneut auf die Grundregeln hin). Der Vorschlag eines jeden Teilnehmers, egal wie sinnlos oder belanglos er sein mag, wird vom Moderator an die Tafel geschrieben. Indem sie an die Tafel geschrieben werden, werden sie von den Teilnehmern, die die Vorschläge gemacht haben, losgelöst, was es erleichtert sie später abzuwandeln.

Alle drei aufgelisteten Versionen führen zu Handlungen oder bringen zumindest den Moderator in eine Position, die es ihm ermöglicht, die Gruppe so zu organisieren, dass sie zu Handlungen in der Lage ist. Dies ist ein Teil des "Management Trainings", der über die Vermittlung von Fähigkeiten und Fertigkeiten hinausgeht und Organisation und Mobilisierung beinhaltet. Siehe: Ausbildung von Leitern.

Der "Priorisierungsprozess":

In jeder Brainstorming-Einheit müssen, nachdem alle Vorschläge gemacht wurden und sie der Moderator an die Tafel geschrieben hat, Entscheidungen bezüglich der Prioritäten getroffen werden.

Zunächst fordert der Moderator die ganze Gruppe auf, Vorschläge zur Neu-Anordnung zu machen. Wenn es Vorschläge gibt, die dasselbe mit unterschiedlichen Worten ausdrücken, werden diese gruppiert oder Wiederholungen entfernt. Aussagen, die in einem Zusammenhang stehen werden ebenfalls gruppiert. Danach werden die Vorschläge in eine Reihenfolge gebracht, wobei die Wichtigsten nach ganz oben verschoben werden. Der Moderator bittet die Gruppe zu entscheiden, was Priorität hat ("Priorität haben" minimiert den Eindruck, dass eine Idee "besser" ist als eine andere oder dass die Vorschläge eines Teilnehmers besser sind als die eines Anderen. Zudem hilft es all denen, deren Ideen später aussortiert werden, ihr Gesicht zu wahren).

Es ist wichtig anzumerken, dass es an dieser Stelle hilfreich ist, ein gutes Kurzzeitgedächtnis zu haben. Der Verfasser eines Beitrags wird nicht genannt. Dies hilft den Eindruck zu minimieren, dass irgendjemand einen Vorschlag als das persönliche Eigentum irgendeines Teilnehmers ansieht. Wenn die unsinnigen Vorschläge unbemerkt nach unten bewegt werden, fühlt sich niemand verletzt oder abgewertet. Der Fokus liegt auf der Priorisierung und der Auswahl des wichtigsten Vorschlags.

Dies verlangt entsprechende Fertigkeiten des Moderators, die durch Erfahrung weiterentwickelt werden. Es ist hilfreich für den Moderator, die Gruppe daran zu erinnern, dass die Vorschläge von ihnen kamen. Wenn sich die Gruppe während einer Sitzung auf eine Reihenfolge entsprechend der Priorität verständigt, erinnert der Moderator wiederum daran, dass auch diese Rangfolge von der Gruppe (nicht vom Moderator) festgelegt wurde. Der Moderator nimmt auf der einen Seite eine klare Führungsposition ein, indem er die Struktur und den Ablauf (Grundregeln und Durchführung der Einheit) festlegt. Auf der anderen Seite stellt er jedoch klar, dass der Inhalt (des Prozesses der Entscheidungsfindung) von den Teilnehmern kommt und kommen muss.

Der Aufruf zu Organisation und Handlung:

Das Brainstorming soll, obwohl es eine Art Ausbildungseinheit ist, nicht trainieren wie Entscheidungen in einer Gruppe getroffen werden. Es ist ein Prozess, der zu einer gemeinsamen Entscheidung einer Gruppe führt.

In der dritten Frage der oben dargestellten zwei Versionen der vier Schlüsselfragen, wird die Frage nach dem "Wie" gestellt. In der dritten Version wird in der vorletzten Frage (Festlegung der Organisation) auf andere Weise nach dem "Wie?" gefragt. Es ist die Wahl oder Entscheidung der Gruppe, wie vorgegangen wird (die Ziele erreicht werden).

Wenn dies in einem Klassenraum oder an einer Volkshochschule stattfinden würde, würden die Teilnehmer wohl ihre Meinung, wie man sich am besten organisiert, um das übergeordnete Ziel zu erreichen, einfach sagen oder niederschreiben. In dieser Management-Einheit zur Stärkung einer Gemeinde oder Gruppe, besteht der Zweck jedoch darin, eine Gruppe zu bilden und so zu organisieren, dass sie ihre Ziele verwirklichen kann. Erinnern Sie sich daran, "Es ist eine Anleitung zur Handlung."

Das Resultat der Sitzung ist, dass die Gruppe nicht nur ihre übergeordneten Ziele definiert hat, sondern auch so organisiert wurde, dass sie in der Lage ist, diese zu erreichen.

Schlussfolgerung:

Der zweiseitige Handzettel, der das Brainstorming beschreibt, ist einfach aufgebaut und die Grundregeln sowie die Vorgehensweisen des Moderators sind einfach und verständlich, wenn auch etwas autoritär, dargestellt. Der Gedanke dahinter ist das Gegenteil von Autorität, vielmehr soll es einer Gruppe ermöglicht werden, eigenständig und gemeinsam Entscheidungen zu treffen. Die soziologischen Überlegungen, die sich dahinter verbergen sind dabei alles andere als einfach. Wir hoffen, dass die vorangegangenen Ausführungen diese Überlegungen etwas nachvollziehbarer machen.

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Eine Brainstorming Einheit:


Brainstorming Einheit


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Letzte Aktualisierung: 09.07.2011

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